Die Mehrwertsteuer in Italien, bekannt als Imposta sul Valore Aggiunto (IVA), stellt eine zentrale Einnahmequelle des italienischen Staatshaushalts dar. Das italienische Mehrwertsteuersystem basiert auf den EU-weiten Richtlinien, weist jedoch spezifische nationale Besonderheiten auf.
Mehrwertsteuersätze in Italien im Jahr 2025
Im Jahr 2025 gelten in Italien folgende Mehrwertsteuersätze:
Standardsatz: 22 %
Gilt für die meisten Waren und Dienstleistungen, darunter Elektronik, Kleidung, Fahrzeuge, Haushaltsgeräte sowie juristische, beratende, technologische und bauliche Dienstleistungen.kostenlos.com+2Stripe+2PayPro Global+2Ermäßigter Satz: 10 %
Anwendbar auf bestimmte Grundbedarfsartikel und Dienstleistungen, wie:Unverarbeitete Lebensmittel
Leitungswasser
Öffentlicher Nahverkehr (Zug, Bus, U-Bahn)
Hotels, Restaurants und Cafés
Bestimmte Medikamente
Eintrittskarten für kulturelle und sportliche Veranstaltungenhds-bz.it+1Avalara+1PayPro Global+5Agenzia delle Entrate+5hds-bz.it+5
Superermäßigter Satz: 5 %
Gilt für spezifische Fälle, wie:Bestimmte landwirtschaftliche Produkte
Spezielle Lebensmittel (z. B. glutenfreie Produkte)
Soziale Dienstleistungen
Gesundheitsdienstleistungen
Dienstleistungen von gemeinnützigen Organisationen
Vorzugssteuersatz: 4 %
Anwendbar auf Produkte und Dienstleistungen mit hoher gesellschaftlicher und bildungspolitischer Bedeutung, darunter:Zeitungen, Zeitschriften und Bücher (gedruckt und digital)
Hilfsmittel für Menschen mit Behinderungen
Bestimmte Bildungsunterlagen
Produkte und Dienstleistungen zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen
Mehrwertsteuerbefreiungen und 0 %-Sätze
In bestimmten Fällen wird in Italien keine Mehrwertsteuer erhoben, obwohl die Transaktionen in den Steuererklärungen angegeben werden müssen. Dazu gehören:PayPro Global+4Avalara+4graber-partner.com+4
Export von Waren außerhalb der EU
Innergemeinschaftliche Lieferungen (z. B. Verkäufe nach Polen)
Bestimmte Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
Bildungsdienstleistungen von anerkannten Einrichtungen
Tätigkeiten gemeinnütziger Organisationen im Rahmen ihrer satzungsgemäßen AufgabenHaufe.de News und FachwissenStripe+1Avalara+1
In diesen Fällen beträgt der Mehrwertsteuersatz technisch 0 %, was bedeutet, dass keine Steuer auf der Rechnung ausgewiesen wird, die Transaktion jedoch ordnungsgemäß in den Steuererklärungen angegeben werden muss.
Registrierungspflicht für die Mehrwertsteuer in Italien
Unternehmen, die in Italien geschäftlich tätig sind oder Waren und Dienstleistungen an italienische Kunden verkaufen, müssen sich möglicherweise für die Mehrwertsteuer registrieren lassen. Dies gilt sowohl für inländische als auch für ausländische Unternehmen.kostenlos.com+1Avalara+1
Eine Registrierung ist insbesondere erforderlich, wenn:
Ein Unternehmen eine feste Niederlassung in Italien hat
Warenversandverkäufe nach Italien getätigt werden
Elektronische Dienstleistungen an italienische Verbraucher erbracht werden
Ein Lager in Italien betrieben wirdkostenlos.comhellotaxAvalara
Die Registrierung erfolgt beim örtlichen Finanzamt (Agenzia delle Entrate) oder über einen Steuervertreter. Für Unternehmen außerhalb Italiens kann die Benennung eines steuerlichen Vertreters erforderlich sein.kostenlos.com
Erklärungspflichten und Zahlungen
In Italien legen die Steuerbehörden großen Wert auf die fristgerechte Einreichung von Steuererklärungen und Zahlungen.
Mehrwertsteuererklärungen: Diese müssen monatlich (für große Unternehmen) oder vierteljährlich (für kleinere Unternehmen) eingereicht werden. Zusätzlich ist eine jährliche Zusammenfassungserklärung erforderlich.
Esterometro: Unternehmen müssen Transaktionen mit ausländischen Geschäftspartnern melden.
Elektronische Rechnungsstellung (Fatturazione elettronica): Diese ist in Italien seit mehreren Jahren obligatorisch.
Kontrollen und Sanktionen
Die italienischen Steuerbehörden führen regelmäßige Kontrollen durch, auch bei ausländischen Unternehmen. Versäumnisse bei der Mehrwertsteuerregistrierung, falsche Steuersätze oder verspätete Einreichung von Erklärungen können zu erheblichen Geldstrafen führen.
Fazit
Das italienische Mehrwertsteuersystem ist komplex und erfordert genaue Kenntnisse der geltenden Vorschriften. Unternehmen, die in Italien tätig sind, sollten sich mit den spezifischen Steuersätzen, Registrierungspflichten und Meldeanforderungen vertraut machen, um rechtliche und finanzielle Risiken zu vermeiden.
Für detaillierte Informationen und Unterstützung empfiehlt es sich, einen Steuerberater mit Erfahrung im italienischen Steuerrecht zu konsultieren.