In Belgien heißt die Mehrwertsteuer TVA oder BTW – je nach Region. Es handelt sich um eine klassische Mehrwertsteuer, ähnlich der polnischen VAT. Sie gilt sowohl für den Verkauf von Waren als auch von Dienstleistungen. Wenn du ein Unternehmen führst und etwas in Belgien verkaufst – betrifft dich dieses Thema direkt.
Wie hoch ist die Mehrwertsteuer in Belgien im Jahr 2025?
Der Standardsatz der Mehrwertsteuer in Belgien beträgt 21%. Dieser gilt in den meisten Fällen. Keine Überraschung – die meisten Standardprodukte und Dienstleistungen (z. B. Elektronik, Kleidung, Haushaltsausstattung) unterliegen genau diesem Satz.
Daneben gibt es reduzierte Mehrwertsteuersätze:
12% – z. B. für bestimmte Gastronomie- oder Bauleistungen
6% – u. a. für Lebensmittel, Personentransport, Bücher, Schuh- und Fahrradreparaturen
0% – Nullsatz, vorbehalten für Export und besondere Fälle (z. B. innergemeinschaftliche Lieferungen)
Wie du siehst, hat die Frage „wie hoch ist die Mehrwertsteuer in Belgien“ keine einzige Antwort – alles hängt von der Art der Tätigkeit sowie der Ware oder Dienstleistung ab.
Änderungen der belgischen Mehrwertsteuer ab 2025
In diesem Jahr wurden mehrere Änderungen eingeführt. Die wichtigste betrifft die Baubranche. Ab dem 1. Juli 2025 können Renovierungs- und Wiederaufbauarbeiten von Wohnungen, die bestimmte Bedingungen erfüllen (z. B. bis 175 m², langfristige Vermietung oder Nutzung), vom Satz von 6% profitieren. Dies betrifft u. a. Situationen, in denen ein altes Gebäude abgerissen und neu errichtet wurde – jedoch nur in klar definierten Fällen.
Eine weitere Änderung – ab 2025 gelten neue Vorschriften für kleine Unternehmen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann man eine Mehrwertsteuerbefreiung nutzen, wenn der Jahresumsatz eine festgelegte Grenze nicht überschreitet. Es lohnt sich, dies zu prüfen, wenn du ein kleines Unternehmen führst und dich nicht als Mehrwertsteuerpflichtiger in Belgien registrieren möchtest.
Wer muss sich für die Mehrwertsteuer registrieren?
Wenn du ein Unternehmen in Polen führst und etwas in Belgien verkaufst – oder Dienstleistungen erbringst – kannst du verpflichtet sein, dich für die Mehrwertsteuer zu registrieren. Dies gilt z. B. für E-Commerce, digitale Dienstleistungen, Vermietung oder Montage von Waren. Es spielt keine Rolle, dass das Unternehmen keinen Sitz in Belgien hat – entscheidend ist, ob es dort tätig ist.
In solchen Fällen lohnt es sich, eine Mehrwertsteuerregistrierung in Belgien zu erwägen. Sie erleichtert den gesamten Prozess und ermöglicht legales Handeln – ohne Risiko von Strafen oder Missverständnissen mit dem örtlichen Finanzamt.
Wann werden Mehrwertsteuererklärungen eingereicht?
In Belgien wird die Mehrwertsteuer monatlich oder vierteljährlich abgerechnet – abhängig von der Unternehmensgröße und der Art der Tätigkeit. Monatliche Abrechnungen sind verpflichtend, wenn das Unternehmen bestimmte Grenzen überschreitet. Erklärungen werden in der Regel bis zum 20. Tag des Monats nach dem Abrechnungszeitraum eingereicht. Vierteljährliche Erklärungen – bis zum 25. Tag des Monats nach dem Quartal. Hinzu kommen Berichte im Zusammenhang mit dem Handel innerhalb der EU – z. B. Intrastat und die Liste der innergemeinschaftlichen Transaktionen. Das klingt nach viel Arbeit, aber ein gut organisiertes System und eine professionelle Buchhaltung bewältigen das problemlos.
Welche Produkte und Dienstleistungen unterliegen unterschiedlichen Sätzen
Das belgische Mehrwertsteuersystem ist recht logisch, erfordert jedoch eine präzise Klassifizierung. Beispiel?
Wenn du Möbel verkaufst – gilt höchstwahrscheinlich 21%.
Bücher oder E-Books – 6%.
Speisen zum Mitnehmen aus einer Bar – in der Regel 12%.
Export von Waren außerhalb der EU – 0%.
Die meisten Zweifel entstehen bei Bauleistungen – hier hängt alles von der Art der Arbeiten, dem Alter des Gebäudes, der Fläche und der Nutzung der Immobilie ab.
Kann man in Belgien ohne Mehrwertsteuerregistrierung arbeiten?
Ja, aber nur in sehr spezifischen Fällen. Wenn deine Tätigkeit den festgelegten Grenzwert nicht überschreitet und du vor Ort keine steuerpflichtigen Tätigkeiten ausübst – kannst du ohne Mehrwertsteuernummer arbeiten. Dies erfordert jedoch eine Analyse des jeweiligen Falls.
Für die meisten Unternehmen (insbesondere E-Commerce und Online-Dienstleistungen) ist die Mehrwertsteuerregistrierung ab dem ersten Verkauf verpflichtend. Es lohnt sich nicht, dies zu ignorieren – belgische Finanzbehörden sind nicht nachsichtig.
Was sollte man sonst noch wissen?
In Belgien gelten klassische Rechnungsstellungsvorschriften gemäß der EU-Mehrwertsteuerrichtlinie. Du musst Rechnungen gemäß den lokalen Anforderungen ausstellen – in der richtigen Sprache, mit der Mehrwertsteuernummer und allen obligatorischen Elementen.
Wenn du im B2C-Modell online verkaufst (also an Privatkunden), lohnt sich das One Stop Shop (OSS)-System, das die Abrechnung innerhalb der EU vereinfacht. Dann musst du dich nicht in jedem Mitgliedstaat einzeln registrieren – aber in einigen Fällen wird eine Mehrwertsteuerregistrierung in Belgien dennoch erforderlich sein.
Worauf muss man achten, wenn man ein Unternehmen in Belgien führt?
Die Mehrwertsteuer in Belgien unterscheidet sich nicht drastisch von der polnischen, aber einige Dinge können überraschen. Vor allem – Fristen sind heilig. Verspätete Erklärungen und Zahlungen bedeuten sofortige Sanktionen. Zweitens – Sätze und Regeln ändern sich oft. Das Jahr 2025 ist ein weiteres Beispiel. Verlasse dich also nicht auf Vermutungen oder alte Informationen. Wenn du Zweifel hast – konsultiere lieber einen Experten, der das lokale System kennt. Und denke daran: wenn du legal und stressfrei verkaufen willst – ist eine gut organisierte Registrierung und Mehrwertsteuerabwicklung entscheidend.
